Während der Fußball-WM sind weitere Kunstaktionen geplant, die an das Schicksal der Arbeitsmigrant*innen in Katar erinnern
Die sandgefüllten Fußbälle, mit denen der Osnabrücker Aktionskünstler Volker-Johannes Trieb, zusammen mit dem AWO Bezirk Westliches Westfalen und AWO International vor der FIFA-Zentrale in Zürich protestiert haben, werden noch bei weiteren Kunstaktionen eine tragende Rolle spielen.
Aktuell trocknen die Bälle in einer riesigen Lagerhalle in Georgsmarienhütte, da es bei der Aktion in Zürich stark geregnet hat. In der Halle werden sie auf ihren nächsten Einsatz zur Eröffnung der WM in Katar am 20. November vorbereitet. Die Aktion wird im Fußballstadion eines Erstligisten stattfinden und ein deutliches Zeichen setzen.
Die 6.500 Bälle stehen sinnbildlich für die tausenden Arbeitsmigrant*innen, die auf den Baustellen der Fußball-WM in Katar bisher ihr Leben verloren haben. Amnesty International beziffert die Zahl der Toten mittlerweile auf 15.000. Auf den Baustellen haben Menschen aus Bangladesch, Nepal, Indien, Sri Lanka, Pakistan und vielen anderen Ländern unter katastrophalen Bedingungen gearbeitet: Hungerlohn, Überstunden und kein Zugang zu ihren Papieren. Kurz: moderne Sklaverei.
„Auf Kosten der Fußballweltmeisterschaft sind in Katar beim Bau der Stadien viele tausend Menschen gestorben. Das wurde sowohl von der FIFA als auch von der Regierung in Katar in Kauf genommen“, so der Osnabrücker Aktions-Künstler Volker-Johannes Trieb, der die Aktion ins Leben gerufen hat.
Mit der Aktion in Zürich konnte Trieb zusammen mit der AWO Westliches Westfalen und AWO International große mediale Aufmerksamkeit auf die Problematik lenken.
Nach dem Endspiel am 18.12.2022 werden die 6.500 sandgefüllten Bälle abgegeben. Zudem werden Spenden gesammelt, um die Projekte von AWO International zur Hilfe für Menschen in den Ländern der Getöteten zu unterstützen.
Umfangreiches Material zur Kampagne „Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande“ sowie Informationen zu den Aktionspartnern finden Sie hier auf der Website.